Koloskopie

Die Prävention von Darmkrebs als eine der häufigsten Krebserkrankungen hat einen hohen medizinischen Stellenwert. Durch die rechtzeitig Entdeckung und Abtragung von Dickdarmpolypen kann die Entstehung des Krebses sicher verhindert werden.

In Deutschland stellt der Darmkrebs die zweithäufigste Todesursache bei Krebserkrankungen dar. Jährlich erkranken fast 64.000 Menschen an einem bösartigen Darmtumor – und rund 26.000 Menschen sterben jährlich daran*. Aus diesem Grunde wurde im Jahr 2002 die Vorsorge-Koloskopie eingeführt. Sie ermöglicht es, Darmkrebs im frühen und damit heilbaren Krankheitsstadium zu erkennen und zu behandeln.

Die gesetzlichen Krankenkassen bieten Frauen und Männern zwischen dem 50. und 55. Lebensjahr jährlich kostenlos einen Test auf verborgenes Blut im Stuhl an. Ab dem Alter von 55 Jahren sollte jeder Versicherte eine kostenlose Darmspiegelung, die Methode der Wahl zur Darmkrebs-Früherkennung, durchführen lassen und spätestens nach 10 Jahren wiederholen lassen.

Besteht eine familiäre Belastung durch die Erkrankung von Verwandten („erbliche Vorbelastung“), soll die Vorsorge-Darmspiegelung bereits in jüngerem Alter durchgeführt werden.

Mittlerweile ist eine Reduktion der Darmkrebsfälle durch die Vorsorgekoloskopie statistisch nachgewiesen. Sollten Sie weitere Fragen haben oder ein Vorsorgegespräch mit einem unserer Ärzte führen wollen, melden Sie sich bitte in unserer Praxis. Quelle: Robert Koch Institut 2014 (www.deutschekrebshilfe.de)

Die Indikationen für eine Koloskopie sind vielfältig. Neben der Krebsvorsorge lassen sich hiermit auch Entzündungen diagnostizieren, in ihrem Ausmaß beurteilen und im verlauf kontrollieren; z.B. chronisch entzündliche Darmkrankheiten wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa..

Weitere Gründe für eine Darmspiegelung sind Blut im Stuhl oder auch Teerstuhl wie rektaler Blutabgang bei einer unauffällig verlaufenden Gastroskopie (Magenspiegelung). Auch ungeklärter Gewichtsverlust oder anhaltende Verstopfung stellen Indikationen für eine Koloskopie dar, ebenso die regelmäßige Nachsorge nach überstandener Tumorerkrankung.

Die Koloskopie wird in unserer Praxis zügig und schmerzfrei in tiefer, kontrollierter Sedierung durchgeführt.

Früherkennungs-Koloskopie

Die Adenomdetektionsrate ist der prozentuale Anteil der entdeckten Adenome (Vorstufen des Dickdarmkrebses) in der Vorsorgedarmspiegelung.

Die Adenomdetektion (ADR) gilt als wichtigster Qualitätsparameter für die Vorsorgedarmspiegelungen und lag 2019 in unserer Praxis mit 44 % über dem bundesweiten Durchschnitt (Mittel der gastroenterologischen Praxen in Deutschland 24%)

(N Engl J Med 2014; 370:1298-306)

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Risiken und Komplikationen

Hierzu zählen Blutungen oder Darmwandverletzungen bei Polypenabtragungen mit dem Risiko von bakteriellen Infektionen der Bauchhöhle. Bei fachkundiger und gewissenhafter Durchführung der Untersuchung ist diese Gefahr jedoch gering und das Risiko vertretbar.

Proktoskopie

Die Proktoskopie ist die Sichtuntersuchung des Darmausgangs und damit eine wichtige Untersuchungsmethode in der Proktologie, der Enddarmkunde. Das verwendete Gerät ist in der Regel ein kurzes, starres, etwa daumendickes Rohr mit Lichtquelle, das Proktoskop. Der Patient befindet sich dabei in einer bequemen Linksseitenlage. Eine Sedierung ist nicht erforderlich. Das Gerät erlaubt nicht nur eine genaue Untersuchung des Darmausgangs und des unteren Enddarmes, sondern gestattet auch Eingriffe wie zum Beispiel die Gummiband-Behandlung des Hämorrhoidalleidens

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